Solar Carport nachrüsten – Ihr Carport als Teil der eigenen Energieversorgung

Ein vorhandener Carport bietet nicht nur Schutz vor Witterung – er kann auch zur dezentralen Stromquelle werden. Mit der Nachrüstung einer Photovoltaikanlage lässt sich das bestehende Dach effizient nutzen, um nachhaltigen Strom zu erzeugen. In diesem Ratgeber erfährst du, welche Voraussetzungen erfüllt sein sollten, wie der Ablauf einer Nachrüstung aussieht und worauf es bei Planung und Umsetzung ankommt.
Wann ist ein bestehender Carport für die Nachrüstung geeignet?
Nicht jeder Carport ist sofort solarfähig – doch viele bieten bereits gute Grundvoraussetzungen für ein Solardach. Besonders geeignet sind Modelle mit stabiler Dachkonstruktion, freier Fläche und möglichst südlicher Ausrichtung. Auch West- und Südwestdächer liefern brauchbare Erträge. Voraussetzung für die Montage ist zudem eine ausreichende Traglast. Hier lohnt sich eine statische Überprüfung – gerade bei älteren Holzbauten.
Baugenehmigung und Anmeldung – das ist zu beachten
Ob eine Nachrüstung genehmigungspflichtig ist, hängt vom Bundesland und der konkreten Bauweise ab. Häufig reicht bei einem bereits genehmigten Carport eine formlose Anzeige. Sobald sich jedoch das äußere Erscheinungsbild ändert – etwa durch Aufständerungen oder sichtbare Module – kann eine Genehmigung erforderlich werden.
In jedem Fall muss die Photovoltaikanlage beim Netzbetreiber angemeldet werden. Der Anschluss darf nur durch eine Elektrofachkraft erfolgen. Die Anmeldung übernimmt in der Regel der ausführende Betrieb.
Checkliste zur Vorbereitung der PV-Carport-Nachrüstung
Eine gute Planung sorgt für einen reibungslosen Ablauf. Diese Checkliste hilft bei der Vorbereitung:
• Technik & Konstruktion:
- • Ist das Dach stabil und ausreichend groß?
- • Gibt es freie, unverschattete Dachbereiche?
- • Wurde die Traglast überprüft?
• Rechtliches & Organisation:
- • Gibt es baurechtliche Einschränkungen oder Meldepflichten?
- • Ist der Zugang zur Hausverteilung gewährleistet?
- • Wurde eine Fachberatung eingeholt?
Ein strukturierter Einstieg erleichtert die Angebotseinholung und spätere Umsetzung erheblich.
Wie beeinflussen Ausrichtung und Dachneigung den Ertrag?

Die Energieausbeute hängt maßgeblich von der Ausrichtung und Neigung des Dachs ab. Optimal sind Süddächer mit etwa 30 Grad Neigung. Doch auch Ost-, West- oder Flachdächer lassen sich mit passenden Montagesystemen effizient nachrüsten.
Moderne Solarpanels arbeiten auch bei diffuser Strahlung zuverlässig – besonders bei Eigenverbrauchsmodellen ist nicht die Maximalleistung entscheidend, sondern der Verbrauchszeitpunkt. Eine gute Verschattungsanalyse im Vorfeld hilft, realistische Erträge zu kalkulieren.
PV auf dem Carport selber nachrüsten oder Fachbetrieb beauftragen?
Die Nachrüstung besteht aus zwei Bereichen: Mechanik und Elektrik. Die Montage der Unterkonstruktion und Module kann – je nach System – auch von erfahrenen Heimwerkern durchgeführt werden. Entscheidend ist die Einhaltung der Herstellervorgaben und die sichere Befestigung.
Der elektrische Anschluss darf ausschließlich durch eine zertifizierte Fachkraft erfolgen. Auch Netzanschluss, Einspeisezähler und ggf. Wallbox müssen normgerecht installiert werden. Wer bei der Montage unsicher ist, sollte auch den mechanischen Teil einem Fachbetrieb überlassen.
Ablauf einer typischen Nachrüstung Schritt für Schritt
Bestehende Carports lassen sich in vielen Fällen mit geringem Aufwand um ein Solardach erweitern - oft ist die Umsetzung innerhalb weniger Tage möglich. Der Ablauf folgt in der Regel diesen Schritten:
- 1. Prüfung der Konstruktion und Verschattung
- 2. Auswahl und Bestellung eines geeigneten Montagesystems
- 3. Installation der Unterkonstruktion (z. B. Schienen, Klemmen)
- 4. Montage der Module mit Hinterlüftung
- 5. Elektrische Installation (Wechselrichter, Einspeisung, ggf. Speicher)
- 6. Inbetriebnahme und Anmeldung beim Netzbetreiber
Ein erfahrener Fachbetrieb kann dich dabei auch bei Förderungen und steuerlichen Fragen unterstützen.
Welche Montagesysteme eignen sich für verschiedene Dächer?
Das Dachmaterial und die Bauweise des Carports entscheiden darüber, welches Montagesystem für die Nachrüstung einer Solaranlage geeignet ist:
- • Trapezblech / Wellblech: Stockschrauben oder Adapterplatten
- • Holz / Bitumen: Dachhaken mit Schienensystem
- • Flachdach: Aufständerungssysteme mit Gewichtsverankerung
- • Sandwichplatten / Metall: Klemm- oder Klicksysteme
Wichtig ist, dass das Montagesystem zur Dacheindeckung passt und eine dauerhafte, windlastsichere Befestigung gewährleistet. Eine gute Hinterlüftung verlängert die Lebensdauer und steigert die Leistung der Module.
Photovoltaik am Carport kombinieren – Lösungen im Systemverbund

Ein mit Solar nachgerüsteter Carport lässt sich hervorragend mit anderen PV-Komponenten verbinden:
- • Eine Solarfassade am Haus – ideal bei Sanierungen oder fehlender Dachfläche
- • Ein Solarzaun zur Grundstücksbegrenzung – erzeugt Strom und dient gleichzeitig als Sichtschutz
- • Speicherlösungen zur Optimierung des Eigenverbrauchs
- • Wallboxen für E-Autos, direkt unter dem Carport installiert
Durch solche Kombinationen entsteht ein ganzheitliches Energiesystem – individuell an Grundstück und Verbrauch angepasst.
Welche Vorteile bietet ein nachgerüsteter Solar Carport?
Die Nachrüstung spart Ressourcen, da die vorhandene Bausubstanz genutzt wird. Gleichzeitig entstehen neue energetische Nutzungsmöglichkeiten – ohne größeren Eingriff in die Gebäudestruktur.
Die wichtigsten Vorteile im Überblick:
- • Bestehende Fläche sinnvoll nutzen
- • Geringerer Netzstrombezug durch Eigenverbrauch
- • Möglichkeit zur Netzeinspeisung
- • Vorbereitung auf E-Mobilität durch Wallbox
- • Werterhalt und Aufwertung der Immobilie
- • Flexibel erweiterbar mit weiteren PV-Lösungen
Die Investition kann sich sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch lohnen – vor allem bei steigenden Strompreisen.
Bestehende Fläche aufwerten und effizient nutzen
Ein Solar Carport muss kein Neubau sein. Auch bestehende Carports lassen sich mit überschaubarem Aufwand in nachhaltige Energielieferanten verwandeln. Entscheidend ist eine durchdachte Planung, die Konstruktion, Dachtyp und Energiebedarf berücksichtigt. So wird der vorhandene Carport Teil eines zukunftsfähigen Energiesystems – langlebig, erweiterbar und individuell skalierbar.
















