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Fassadenverkleidung richtig montieren: Unterkonstruktion & Befestigung

verputztes Haus mit moderner Holzfassade

Wer eine langlebige und stabile Fassadenverkleidung montieren möchte, kommt an einer durchdachten Unterkonstruktion nicht vorbei. Sie ist das technische Rückgrat der Verkleidung und sorgt dafür, dass die Fassade dauerhaft formstabil, gut belüftet und gegen Witterungseinflüsse geschützt bleibt. Insbesondere bei der vorgehängten Fassade ist die Unterkonstruktion mehr als nur eine Befestigungsebene – sie beeinflusst Dämmverhalten, Belüftung und Haltbarkeit entscheidend. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wie die Unterkonstruktion einer Fassade richtig aufgebaut wird, welche Materialien infrage kommen und worauf Sie bei der Montage achten sollten.

Warum ist die Unterkonstruktion einer Fassade so entscheidend?

Die Unterkonstruktion übernimmt gleich mehrere Aufgaben: Sie trägt die Fassadenverkleidung, gleicht Unebenheiten in der Wand aus und schafft den nötigen Abstand zur Dämmung oder zur tragenden Wand. So kann Luft hinter der Verkleidung zirkulieren – das beugt Feuchtestau, Schimmelbildung und Bauschäden vor.

Gerade bei der wetterzugewandten Seite des Hauses ist die fachgerechte Unterkonstruktion essenziell. Wer die Wetterseite der Fassade schützen will, sorgt durch eine hinterlüftete Konstruktion für eine kontrollierte Trocknung und dauerhaften Wetterschutz. Eine einfache Direktmontage reicht hier oft nicht aus. 

Materialien für die Unterkonstruktion: Holz, Metall oder beides?

Welche Materialien für die Unterkonstruktion verwendet werden, hängt von der gewählten Verkleidung, der Einbausituation und den technischen Anforderungen ab.

Holz ist klassisch, gut zu bearbeiten und bewährt sich seit Jahrzehnten. Es sollte jedoch gegen Feuchtigkeit geschützt und regelmäßig kontrolliert werden. Für Holzverkleidungen ist eine spezielle Unterkonstruktion für Holzfassaden sinnvoll, die auf das gewählte System abgestimmt ist.

Aluminium punktet mit Formstabilität, geringem Gewicht und hoher Dauerhaftigkeit – ideal für moderne Systeme wie Fassadenverkleidungen aus WPC, HPL-Fassadenplatten oder Resysta Verkleidungen.

In vielen Fällen werden auch Kombinationen aus Holz und Metall genutzt, z. B. Holzlattung auf Alu-Tragprofilen.

Die Unterkonstruktion bei vorgehängten Fassaden

Unterkonstruktion einer vorgehängten Fassade

Bei der vorgehängten hinterlüfteten Fassade (VHF) ist die Unterkonstruktion ein zentrales Bauelement. Sie wird auf der tragenden Wand befestigt – entweder direkt oder auf Abstand mit Systemhaltern. Zwischen Dämmung und Verkleidung bleibt ein definierter Luftspalt von meist 20 bis 40 mm. Dieser sorgt für Luftzirkulation und damit für eine natürliche Trocknung bei Feuchtigkeit.

Die Vorteile dieser Bauweise:

  • • Kein direkter Kontakt zwischen Verkleidung und Dämmung
  • • Optimale Entwässerung und Schutz vor Witterungseinflüssen
  • • Flexibel mit verschiedenen Fassadenverkleidungen kombinierbar

 

Insbesondere bei der Unterkonstruktion für Fassadenplatten wie HPL oder WPC ist ein präziser Aufbau entscheidend, um Spannungen, Bewegungen und Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden.

Fassadenverkleidung montieren: So geht’s

Bevor die Verkleidung angebracht wird, muss die Unterkonstruktion stabil, lotrecht und fachgerecht montiert sein. Sie trägt nicht nur das Gewicht der Verkleidung, sondern sorgt auch für gleichmäßige Abstände und eine funktionierende Hinterlüftung.

Die Montage der Fassadenverkleidung erfolgt je nach Material in unterschiedlichen Techniken:

  • • Sichtbare Verschraubung ist besonders bei Holz üblich. Dabei werden die Profile mit Edelstahlschrauben direkt durch die Oberfläche auf der Unterkonstruktion befestigt. Bei der Montage einer Massivholz Fassadenverkleidung sollten Schrauben stets vorgebohrt und mit Abstand zur Kante gesetzt werden, um Spannungsrisse zu vermeiden.

  • • Verdeckte Befestigungssysteme wie Clips, Schienensysteme oder Nut-Feder-Verbindungen kommen oft bei WPC Coex Fassadenverkleidungen, Resysta Fassadenverkleidungen oder HPL Fassadenplatten zum Einsatz. Sie sorgen für eine saubere Optik und ermöglichen bei Bedarf eine einfache Demontage.

  • • Klebetechniken eignen sich für bestimmte Plattenwerkstoffe wie HPL. Sie erfordern einen ebenen Untergrund und die Verwendung zugelassener Klebesysteme, die exakt nach Herstellervorgabe verarbeitet werden müssen.

 

Wie groß sollten die Abstände der Unterkonstruktion sein?

Die Abstände der Traglattung oder Metallprofile hängen vom gewählten Material und seiner Tragfähigkeit ab:

  • • Bei Holzfassaden betragen die Abstände zwischen den Latten in der Regel 40 bis 60 cm. Für Holzfassaden aus Thermoholz gelten meist ähnliche Raster, wobei das Profilformat und die Montageart berücksichtigt werden sollten.
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  • • Bei WPC oder Resysta-Profilen liegen die empfohlenen Abstände oft bei 30 bis 50 cm, abhängig vom System und der erwarteten Belastung. Die genauen Vorgaben sollten den Herstellerangaben entnommen werden.
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  • • Bei schweren Fassadenplatten wie HPL kommen meist zusätzliche vertikale Profile zum Einsatz. Hier ist eine exakte statische Planung erforderlich.

Grundsätzlich gilt: Jeder Verkleidungspunkt sollte sicher auf der Unterkonstruktion aufliegen – mindestens an zwei Stellen. Darüber hinaus sind weitere Punkte bei der Montage zu beachten:

  • • Materialausdehnung: Werkstoffe wie WPC, HPL und Resysta reagieren auf Temperaturwechsel mit Längenausdehnung. Dehnfugen sowie bewegliche Befestigungselemente sind daher unverzichtbar.

  • • Feuchteschutz: Die Montage erfolgt immer von unten nach oben, mit klar definierten Tropfkanten. Offene Fugen oder spezielle Profilabschlüsse sorgen für den geregelten Wasserablauf.

  • • Hinterlüftung: Zwischen Verkleidung und Dämmung bzw. tragender Wand sollte ein Mindestabstand von 20 mm für die Luftzirkulation eingehalten werden.

  • • Verbindungsmittel: Verwenden Sie ausschließlich rostfreie Edelstahlschrauben, insbesondere bei sichtbaren Verschraubungen im Außenbereich.

Mit einer sorgfältigen Ausführung dieser Punkte entsteht eine dauerhaft stabile, optisch ansprechende und technisch funktionale Fassadenverkleidung – unabhängig vom verwendeten Material.

Kann man eine Fassadenverkleidung auch ohne Unterkonstruktion befestigen?

Holzfassade an einer Hauswand

In einigen Fällen – etwa bei kleineren Flächen, Carports oder Innenhofseiten – kann eine Verkleidung auch direkt auf die Wand montiert werden. Das funktioniert vor allem mit verklebbaren Plattenmaterialien oder Klicksystemen.

Aber: Wer auf eine Unterkonstruktion verzichtet, verzichtet auch auf Belüftung und den Ausgleich von Unebenheiten. Besonders bei der Wetterseite des Hauses ist davon klar abzuraten. Eine Fassadenverkleidung ohne Unterkonstruktion mag technisch möglich sein, ist aber in vielen Fällen keine nachhaltige Lösung.

Die richtige Unterkonstruktion macht den Unterschied

Eine fachgerecht geplante und montierte Unterkonstruktion ist mehr als nur eine Befestigungsebene – sie ist das Fundament für eine funktionale, optisch ansprechende und langlebige Fassadenverkleidung. Sie gleicht aus, schützt vor Feuchtigkeit, sorgt für Hinterlüftung und ermöglicht eine sichere Befestigung des gewählten Materials.

Ob HPL-Platten, WPC, Thermoholz, Massivholz, Resysta oder eine Solarfassade: Erst mit der passenden Unterkonstruktion entfalten moderne Fassadensysteme ihre volle Wirkung – technisch wie gestalterisch.

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