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Terrassendielen richtig verlegen

 

Für Riffeldielen, Holzroste, Garten- und Terrassendecks gibt es weder Produkt- noch Qualitätsnormen noch Anwendungsempfehlungen in Form von DIN-Normen. Deshalb hat der Gesamtverband Deutscher Holzhandel in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständigen für Holz und Holzschutz nachfolgende Anwendungsempfehlung zusammengestellt:

 

  • Vor der Verlegung der Dielen empfiehlt es sich, die Holzfeuchte der Dielen zu ermitteln (elektrisches Holzfeuchtemessgerät). Die Erfahrung zeigt, dass sich im Frühjahr und Sommer nach längeren Trockenperioden Holzausgleichsfeuchten um die 10% und im Winter knapp unter Fasersättigung (25 – 30%) in den Dielen einstellen. Je nach Trockenzustand der Dielen beim Einbau sind entsprechende Abstände zwischen den Dielen zu berücksichtigen. Eine Einbaufeuchte von ca. 18% stellt den Mittelwert zwischen den beiden extremen Klimaten dar.

 

  • Die Unterkonstruktion ist so stark zu dimensionieren bzw. auszuführen (Befestigung auf dem Untergrund), dass sie dem Verzug durch das Quellen und Schwinden über das Jahr hin bei den Dielen und Decks standhält, ohne hochzugehen. Latten oder gar Leisten können den Verwindungskräften, insbesondere bei Hartholzdielen, nicht genügend Widerstand bieten, so dass die ganze Konstruktion hochkommt. Als Unterkonstruktion eignen sich besonders kesseldruckimprägnierte Kiefer-Kanthölzer.

 

  • Die Abstände zwischen den Auflagen sollten 40 bis 60 mm Breite, abhängig von der Brettstärke, nicht überschreiten, vergleichbar der Dielenbodenverlegung in Innenräumen. Die Dielendicke sollte bei Harthölzern ca. 20 mm und bei Weichholz ca. 27 mm nicht unterschreiten. Diese vergleichsweise kurzen Auflagerabstände stellen sicher, dass sich das quell- und schwindungsbedingte Verziehen oder Verwerfen einzelner Bretter in Grenzen hält und die Ebene eben und stolperfrei bleibt. Vielfach werden gerade bei Stahlbau-Konstruktionen zu große Auflagerabstände gewählt.

 

  • Durch einen wasserdurchlässigen Bodenaufbau aus Sandschicht und darüber liegender Kiesschüttung kann Staunässe unter den Dielen und Decks vermieden werden. Ebenso sollte Staunässe auf den Dielen, z. B. unter Sonnenschirmständern, Blumentöpfen etc. vermieden werden.

 

  • Für ein leichtes Gefälle sorgen, damit das Wasser ablaufen kann.

 

  • Für ausreichende Hinterlüftung unter den Bodenbelägen sorgen.

 

  • Die Dielenbreite sollte 145 mm nicht überschreiten.

 

  • Im Randbereich der Konstruktion sollten die Brett-Enden möglichst nahe an der Außenkante der Unterkonstruktion montiert werden, damit die Brett-Enden nicht zu weit frei überhängen und sich somit nicht verwerfen können.

 

  • Jedes Brett ist auf der Breite mit mindestens zwei Edelstahlschrauben auf der Unterkonstruktion zu befestigen! Die Schrauben sollten die 2,5-fache Länge der Brett-Dicke haben. Schraubenlöcher, insbesondere bei dickeren Brettern, in jedem Fall aber bei Harthölzern, vorbohren, wegen Spalt- und späterer Rissvorbeugung. Ausreichenden Abstand (ca. 100 mm) von den Brett-Enden lassen. Die Verschraubung sollte in den Riffelkuhlen erfolgen. Ein Vorbohren erübrigt sich, wenn „selbst-vorbohrende“ Schrauben, die für Hartholzdielen im Außeneinsatz und für Nadelholzhobeldielen geeignet sind und entsprechende Drehmomentschrauber, verwendet werden.

 

  • Ob man besser die linke oder rechte Brett-Seite nach oben nimmt, dazu gibt es verschiedene Expertenmeinungen: Für die rechte Brett-Seite nach oben spricht: Die rechte Seite bekommt weniger Risse, so können sich keine „Wassertaschen“ bilden. Das Brett ist im trockenen Zustand rund, bildet an der Oberfläche einen Buckel, das Wasser läuft besser ab, keine überstehenden Stolperkanten an den Brett-Übergängen.

 

  • Aber: Bei einigen Nadelhölzern können Ring- und Schilferrisse im marknahen Bereich zum Ablösen ganzer Jahresringe mit entsprechender Verletzungs- oder Stolpergefahr führen. Deshalb bevorzugen manche insbesondere bei der Lärche die linke Brett-Seite. Wichtig ist: Einheitlich entweder rechte oder linke Seite nach oben, vor allem wenn Bretter in der Länge gestoßen werden.

 

  • Dielen aus Tropenholz werden oftmals frisch eingeschnitten und geliefert; deshalb ist hier im ersten Jahr dem zusätzlichem Schwund von frischem Zustand bis zu der am Verwendungsort üblichen Holzausgleichfeuchte Rechnung zu tragen. Dabei sollten eher schmälere Brett-Breiten gewählt werden. Wegen der durch die Erstschwindung auftretenden besonders großen Schwund- und Verzugskräfte ist auf eine feste, verwindungssteife Unterkonstruktion und sichere Befestigung der Dielen auf der Unterkonstruktion besonderer Wert zu legen. Bongossi und Bangkirai zeichnen sich durch hohe Schwind- und Quellwerte aus: Praxiserfahrungen zeigen bei Bangkirai bei einer 145 mm breiten Diele 8 bis 12 mm Schwund.

 

  • Bei den überlicherweise luftgetrockneten Bangkirai-Dielen genügt ein ca. 5 mm Abstand zwischen den einzelnen Dielen (bei Brett-Breiten bis 100 mm), um das jahreszeitlich bedingte Schwinden und Quellen aufzunehmen.

 

  • Das Splintholz aller Holzarten ist nicht witterungsfest, daher wenig dauerhaft. Insbesondere bei Staunässe ist der Splint, wenn ungeschützt, in wenigen Jahren weggefault. Deshalb ist bei europäischer und sibirischer Kiefer, Douglasie, Lärche etc. mit Splintanteil eine Kesseldruckimprägnierung zu empfehlen.

 

  • Die Riffelung dient mehr der Boden-Oberflächen-Optik; Eindrücke und Abnutzungserscheinungen fallen weniger auf. Ob die Riffelung einen Anti-Slipschutz bietet, wird kontrovers diskutiert.

 

  • Es gibt eine Reihe von Holzarten, wie z. B. Bangkirai, aus denen in Verbindung mit Regen über einen längeren Zeitraum dunkle Inhaltsstoffe ausgewaschen werden. Deshalb ist bei Balkonen und Terrassen, z. B. auf Garagen, für eine regulierte Entwässerung zu sorgen, z. B. über Regenrinne, Balkongully und Fallrohr, so dass es zu keiner Verschmutzung von Fassaden kommt! Damit wird nicht nur der Verschmutzung der Fassaden durch Holzinhaltsstoffe, sondern auch durch späteren gelösten Schmutz auf den Terrassen, der ebenso zu Verschmutzung der Fassaden führt, vorgebeugt.

 

  • Um die jahreszeitlich bedingten Schwind- und Quellvorgänge zu reduzieren, empfiehlt sich eine Oberflächenbehandlung mit wasserabweisenden Mitteln; sie dient gleichzeitig als Pflege für eine bessere Oberflächenoptik.

 

  • Typische, dem naturgewachsenen Material Holz entsprechende Eigenschaften und holzarttypische Merkmale und damit keine Fehler sind- das Vergrauen der Oberfläche ohne Oberflächenbehandlung
    - die Neigung zum Verziehen / Verwerfen des Brettes durch Drehwuchs
    - Rissbildung an der Oberfläche und an den Brett-Enden, hervorgerufen durch das Arbeiten des Holzes
    - Harzgallen / Harzaustritt bei einigen Nadelhölzern, z. B. Kiefer
    - raue Stellen durch Wachstumsanomalien
    - feine Bohrlöcher, hervorgerufen durch Frischholzinsekten bei Harthölzern z. B. Bangkirai.

 

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